Dienstag, 30. September 2014

[Rezension] Spinnenkuss von Jennifer Estep


Oder Die Spinne die selbst in der Falle saß und sich in mehr oder minder erotischen Wiederholungen verstrikte




Autor: Jennifer Estep

Format: Taschenbuch
Preis: 12.99 €
Länge: 448 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: 1/13 (?)
Besonderes: -
Buch-Nummer: 48/2014
Bewertung: ☆☆☆






Inhalt:
Gin Blanco ist die Spinne und die Spinne ist die gefährlichste, tödlichste und listigste Auftragsmörderin die Ashland je zu Gesicht bekommen hat.
Doch als Gin in eine Falle gelockt wird, aus der für gewöhnlich noch nicht mal Spinnen sich befreien können, muss sie sich mit einem, zufällig gut aussehenden, Detective verbünden.
Schnell wird klar, dass Gin sich einem übermächtigem Gegner stellen muss. Und das kann sie nur, wenn sie sich Spinnengleich, wartend in ihr Netz begibt!

Meine Meinung:
Die Welt in der Gin lebt ist unserer sehr, sehr ähnlich. Einziger Unterschied: Neben Menschen agieren noch Vampire, Riesen, Zwerge und sogenannte Elementare. Diese Elementare können in der Regel ein Element beherrschen. Sei es Feuer, Eis, Luft oder Stein. Zudem gibt es noch Ableger wie Metall und Strom.
Gin hat gleich 2 Elemente, die sie sich zu Willen machen kann: Stein und Eis.
Soweit so gut!
Gin ist eine Auftragsmörderin und somit sicher nicht die Gute. Sie ist eine Antiheldin, wie sie im Buche steht. Denn auch wenn man weiß, dass sie nicht die Heldin ist, so ist sie einem doch sympathisch in ihrer, für eine Auftragsmörderin, überraschend normalen Art (Naja, zugegeben, ich kenne jetzt nicht so viele, daher kann ich das nicht 100%ig sagen!).
Auch der gute Detective Caine ist einer der Protagonisten. Er ist das Gute in dieser Stadt und das müsste man eigentlich groß schreiben und doppelt unterstreichen! Denn der GUTE ist so GUT, dass er der einzige (!) nicht korrupte Cop in gaaaanz Ashland und Umgebung ist!

Die beiden wirken leider teilweise wie Abziehbilder eines Klisches: Der GUTE Cop und die böse Auftragsmörderin (klein geschrieben, weil soo böse ist die gute Gin ja eigentlich nicht).

Überraschenderweise sind mir die Nebencharaktere wie Jo-Jo, Sophia und Finn stellenweise echter vorgekommen, als die beiden Hauptfiguren.

Die Welt in der das ganze spielt, nämlich Ashland, erinnert ziemlich an Gotham-City aus Batman. Alles dunkel, grau und böse und überall haben die Bösen und Machthungrigen ihre Finger im Spiel.
Keinem kannst du trauen und niemand traut dir. Überall passieren Morde und selbst die Polizei juckt es kein Stück.
Ziemlich trostlos das ganze.

Aber mit all dem kann man als Leser ganz gut leben und zurechtkommen, finde ich.

Allerdings wären da noch meine 2 großen Kritikpunkte:

1. der Schreibstil. Ständig wird Wiederholt und wiederholt und wiederholt und wiederholt. Gin ist ein Elementar! Elementare beherrschen die Elemente! Sie beherrscht übrigens Stein und Eis! Und das in endlos Schleife. Irgendwann müsste jeder Leser das doch mal kapiert haben!
(Diesen Kritikpunkt habe ich tatsächlich bereits in einer anderen Rezension zu einem anderen Buch der Autorin gelesen! Scheint also nicht am Titel zu liegen, sondern so eine Macke von Jennifer Estep zu sein)

Und Nummer 2:
Die teilweise unangebrachte Erotik! Und damit möchte ich nicht sagen, dass mir das zu heiß herging oder dass ich mich nicht über ein paar nette Szenen in manchen Büchern freuen würde! Nein, nein! Keine Sorge!
Der Punkt ist der: Ich hatte beim Lesen mehrmals das Gefühl, dass Miss Estep gedacht hat: „Oh! Stimmt ja! Ich schreibe ja nun für Erwachsene! Da muss ich noch Sex reinquetschen!“
Und so kommt es, dass direkt zu Anfang Gin auf der Flucht vor den Cops ist. Ihr Leben steht auf dem Spiel. Sie ist der großen, bösen Falle noch nicht entkommen und Detectiv Donovan richtet eine Waffe auf sie!!! Was macht Gin?! Na was wohl! Was jeder normal denkende Auftragsmörder in so einer Situation tun würde! Sich umdrehen. Den Detectiv anstarren und sich vorstellen wie sich dieser heiße Typ tief in einem vergräbt! Und dann natürlich weiter fliehen! (Also bitte! Kennt doch jeder! Wobei da wieder da Punkt wäre mit: Soo viele Auftragsmörder kenn ich ja nun doch nicht…)
Die eigentliche Sex-Szene die unausweichlich im Buch vorkommen musste ist dann doch überraschend natürlich und gut geschrieben. Es passt einfach!

So! Und warum dann 3 Sterne und nicht1?
Weil mich das Buch trotz aller Kritikpunkte fesseln konnte! Die Story ist flüssig, liest sich schnell, hat gut Tempo (wenn die Wiederholungen das nicht immer ein wenig ausbremsen würden) und ist alles in allem doch sehr spannend!
Auch wenn ich so schnell kein weiteres Buch dieser Reihe lesen muss, hat es mir schon gefallen. Irgendwie.
Warum also erstmal keinen 2. Teil?
Mir persönlich ist das ganze zu düster. Und damit meine ich nicht die Morde, das Blut, dass immer überall hin spritzt (auch so eine Wiederholungssache!) usw. Sondern mich stört eine Welt die nur grau in grau in schwarz ist und in der es nicht einen winzig kleinen Hoffnungschimmer gibt.

Für alle die Gotham City liebten, denen Klischees nichts ausmachen und die auch kein Problem mit ein paar Wiederholungen haben und auf Anti-Helden stehen, für all diejenigen ist dieses Buch sicher was.
Alle anderen sollten sich vielleicht erstmal die Leseprobe ansehen!




P.S.: Ach so und wenn ihr ein Coverbild des englischen Originals sucht und bei Google Spider’s Bite eingebt, braucht ihr auch keinen Appetithemmer mehr zu nehmen!!! Argh!

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